Protest gegen die Zerstörung von Kleingartenanlagen
Die KGA „Alt-Karow“ e.V. erhebt energisch Einspruch gegen die Zerstörung von Kleingartenanlagen, insbesondere im Fall der Kleingartenanlage „Feuchter Winkel West“ im Kontext des Projekts „Pankower Tor“.
Die Kleingartenanlage „Feuchter Winkel West“ spielt eine entscheidende Rolle in der Planung des „Pankower Tors“. Bereits im Entwurf des Bebauungsplans wurde ihre unbestreitbare Bedeutung für das Projekt hervorgehoben. Doch plötzlich und unerwartet soll diese vitale und wichtige Grünfläche dem Boden gleichgemacht werden, um einem angeblich dringenderen Zweck Platz zu machen.
Die Begründung für diese Zerstörung ist ebenso fadenscheinig wie beunruhigend und sollte alle Kleingärtnerinnen und Kleingärtner aufhorchen lassen! Die KGA soll weichen, weil auf ihr ein Umsiedlungsgebiet für die Kreuzkröte geplant ist, obwohl in der KGA der streng geschützte und seltene Eichenbockkäfer lebt und eine für die Kreuzkröte besser geeignete Fläche bereits kostenaufwendig hergestellt wurde. Doch ist es nicht nur der Eichenbockkäfer, der geschützt werden muss, sondern auch die Menschen, die mit Leidenschaft und Engagement ihre Kleingärten pflegen und für die Umwelt, die Stadt und die Gesellschaft sorgen?
Die geplante Umsiedlung der Kreuzkröte mag auf den ersten Blick vernünftig erscheinen, jedoch ist die Art und Weise, wie diese Entscheidung getroffen wurde, höchst fragwürdig. Die Kommunikation mit den betroffenen Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern und Interessengruppen war faktisch nicht vorhanden und undemokratisch. Statt einen Dialog zu suchen und gemeinsame Lösungen zu finden, wird über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden.
Wir fordern die Verantwortlichen auf, diesen ungerechtfertigten Akt der Zerstörung zu stoppen und stattdessen nach nachhaltigen Lösungen zu suchen, die sowohl den Schutz der Umwelt als auch die Interessen der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner respektieren. Die Vernichtung von Kleingartenanlagen aus politischem Kalkül ist inakzeptabel und muss ein Ende haben.
Die Bezirksverordnetenversammlung und den Regierenden Bürgermeister, sind nun in der Pflicht sich an ihre eigenen Beschlüsse und Versprechen zu halten und den Erhalt der Kleingartenanlagen „Feuchter Winkel Ost“ und „Feuchter Winkel West“ planungsrechtlich zu sichern. Es ist an der Zeit, für das Stadtklima wichtige Grünflächen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern sie gemeinsam zu schützen und zu erhalten.
Betont werden sollte, dass Kleingärtnerinnen und Kleingärtner nicht als politische Spielmasse missbraucht werden sollten! Tagtäglich setzen wir uns aktiv für den Umweltschutz ein, pflegen unsere Gärten, fördern die Artenvielfalt und tragen zur Verbesserung der Lebensqualität in der Gesellschaft bei. Doch wir sind keine Marionetten, die bei Bedarf aus dem Hut gezaubert werden, um politische Ziele zu erreichen!
Wir sind auch Wahlvolk und erwarten von unseren gewählten Vertretern, dass sie ihre Versprechen einhalten. Denn nach der Wahl ist vor der Wahl. Sollten unsere Interessen und Anliegen weiterhin ignoriert oder verraten werden, können viele zehntausende Kleingärtner, ihre Familien, ihre Freunde und Bekannte der Politik sehr unangenehm werden.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik die Stimme des Volkes respektiert und sich für eine nachhaltige und gerechte Zukunft einsetzt, die auch den Schutz und Erhalt unserer Kleingartenanlagen umfasst.
Kleingärtnerinnen und Kleingärtner stehen entschlossen zusammen, um die Kleingartenanlagen vor der Zerstörung zu bewahren und fordern eine gerechte, beteiligende und transparente Entscheidungsfindung.
Der Vorstand der KGA „Alt-Karow“ e.V.
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